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Christoph Lentsch
Autor: Mag. (FH) Christoph Lentsch
christoph.lentsch@motorrad-magazin.at
17.4.2021

Harley Pan America TestFuture Leader

Wir sind sie gefahren - und können es selbst noch kaum glauben. Da steht sie, die erste Reiseenduro/Adventure aus Milwaukee und sie muss sich nicht verstecken, im Gegenteil. Die Konkurrenz wird sich intensiv mit dem Erstlingswerk der Amerikaner beschäftigen und könnte sich die eine oder andere Detaillösung zum Vorbild nehmen. Andere Details sollte Harley selber nachbesser, aber von Anfang an.

Zunächst wollen wir uns hier ob des Umfangs an Neuheiten, über die es zu berichten gibt, rein mit unseren persönlichen Eindrücken zu Fahrdynamik und Gesamteindruck beschäftigen, schließlich ist das ganze Bike vollkommen neu, vom Motor bis zur Elektronik. Hier gibt es Alle Daten, Infos und Preise zur Pan America

Und wir werden Vorteile und Nachteile kompakt auflisten, damit sich jeder ein ziemlich konkretes Bild von der Pan America machen kann. Präsentiert wurde die neue Harley im Stöffel Park im Westerwald, einer der sensationellsten Locations, wo je ein Presslaunch stattgefunden hat. Gefahren wurde je einen Tag auf der Straße und auf dem Offroad-Gelände. Denn Harley selbst behauptete stolz, man hätte die Adventure zu 50 Prozent on- beziehungsweise offroad entwickelt. Das ist sehr konsequent, wenn man bedenkt, dass sich die Käufer wohl zu 90 Prozent auf Asphalt bewegen werden, beweist aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der Harley in dieses für sie neue Segment einsteigt.

Man kann sich momentan wohl kaum einer härteren Herausforderung stellen, als ins hart umkämpfte Adventure-Feld zu ziehen, um es mit der etablierten und seit Jahrzehnten evolvierenden Konkurrenz aufzunehmen, wo supersportliche Leistung, überkomplette Elektronik, 5-Stern-Komfort und angemessene Geländegängigkeit vorausgesetzt werden. Das erste große Lob: Harley hat nicht abgekupfert: kein Schnabel, kein Vogelgesicht, kein Doppelscheinwerfer. Stattdessen geniale Zitate aus der eigenen Modellpalette. 

Von uns gefahren wurde nur die 'Special', die folgende Extras serienmäßig mitbringt:

  • ein semi-aktives Show-Fahrwerk mit fünf Einstellungen (Federwege 191 mm)
  • sie besitzt sieben statt fünf Fahrmodi
  • ein Reifendruck-Kontrollsystem (TPMS)
  • ein Hauptständer
  • seitliche Sturzbügel
  • das Fußbremspedal ist zweifach in der Höhe einstellbar
  • der LED-Scheinwerfer hat ein Kurvenlicht
  • Handschützer, Heizgriffe
  • ein Lenkungsdämpfer

Außerdem ist die orange-weiße Zweifarblackierung nur für die Special erhältlich, genauso wie das „Adaptive Ride Height“ (ARH). 

Diese automatische Sitzhöhenverstellung hilft vor allem kleineren Fahrern, aber auch unser Tester war mit seinen 1.80 Metern oft froh über dieses Feature, das garantiert seine Nachahmer finden wird. Die Sitzhöhe von immerhin 850 Millimeter (der Sitz lässt sich ohne Werkzeug auf 875 Millimeter versetzen)  fährt automatisch um bis zu 50 Millimeter runter. Nützlich ist das zum Beispiel, wenn man seitlich abschüssig zum Stehen kommt.

Größere Fahrer können das System auch sperren, zudem können die Modi Auto, Long und Short Delay gewählt werden, wodurch die Elektronik das Fahrwerk entweder je nach Bremskraft oder schnell/langsam absenkt. Das sind eher Spielereien, am besten wird wohl immer Short Delay sein. Beim Anfahren merkt man das Hochfahren übrigens nicht. 

Apropos Bremsen: Das Kurven-C-ABS aktiviert je nach Verzögerung beim Ziehen der Vorderradbremse die Hinterradbremse (beides Brembo) mit, was für viel Stabilität und ein hohes Sicherheitsgefühl sorgt, zwei große Stärken der 258 Kilo schweren Pan America Special (Standard: 245 Kilo), die über einen langen Radstand von 1580 Millimeter verfügt. (BMW GS: 1514 mm) Von der Bremsleistung selbst waren wir ein bisschen enttäuscht.

Zunächst versuchten wir, uns mit den neuen Bedienelementen und dem neuen Menü am TFT-Display bekannt zu machen und uns sind folgende Plus- und Minuspunkte aufgefallen:

  • + Das Touchscreen funktioniert auch mit unseren Winterhandschuhen
  • + Der TFT-Bildschirm lässt sich leicht im Winkel verstellen
  • + An der Seite findet sich eine USB-C-Steckdose
  • + Man kann von den sieben Fahrmodi beliebig viele ausblenden und kann dann über den Mode-Button nur mehr die von einem gewählten Modi blitzschnell anwählen (in unserem Fall Sport und User-1, weil wir Rain etc. nicht brauchten). Eine echte Innovation!
  • + Das Navi kann mit Kart angezeigt werden, Karten sind gratis in der App

  • - Leider gibt es keine Verbrauchsanzeige; laut unserer Berechnung lag er bei zirka 7,5 Liter
  • - Tempomat und selbstrückstellende Blinker sind besonders mit dickeren Handschuhen schwer zu bedienen
  • - Die Anzeige vieler Daten ist mikroskopisch klein
  • - Der vierfachverstellbare Windschild ist ebenfalls schwer zu bedienen

Wie fährt sich also die Harley Pan America? Mit 152 PS zunächst ordentlich druckvoll, durch die variable Ventilsteuerung bei jeder Drehzahl, trotzdem dachten wir auf den ersten Kilometern gleich an einen etwas komfortableren Zugang zum Thema Adventure, wenn man das Fahrwerk nicht gerade auf Sport hat. Die zweiteilige Sitzbank ist für Fahrer wie Beifahrer breit und weich gepolstert. Der Windschutz war bei 1.80 Meter Körpergröße in der höchsten Windschild-Einstellung gut, die zirka 225 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit waren sogar aufrecht zu bewältigen. 

Bei dieser Geschwindigkeit regelt die Elektronik seltsamerweise ab (Topspeed im 5. und 6. Gang ist praktisch gleich), obwohl die Pan locker 250 rennen müsste. Dafür kann sie auch mit Koffern fahren. Das Ansprechverhalten des Ride-by-Wire könnte besonders in den sportlichen Modi besser sein, hier ist Feinabstimmung angesagt. In den Offroad-Modi fielen uns diese Lastwechsel nicht auf. Dafür stellten wir uns extrem schnell auf das Motorrad ein und wagten Dinge, die wir mit anderen Großenduros nicht zu wagen wagten :-) Außerdem bewies die Pan, dass sie so schnell nichts brechen kann. Bei zahlreichen Stürzen gab es keinen einzigen Schaden. (Der Computer zeigt bei einem Sturz an, dass das Fahrzeug gelegen ist und aktiviert die Warnblinkanlage).

Der Knieschluss ist angesichts des Hubraums recht eng, der Drehpunkt fast optimal und die Federwege ausreichend. Nur bei ein paar sehr harten Schlägen ging die Gabel auf Block. (Im Offroadmodus gibt es Hard und Soft). Auch sind Motor und Kühler nur mit dem größeren Motorschutz aus dem Zubehör optimal gesichert. Traktionskontrolle und ABS können mit einem Klick abgeschaltet werden, die Fahrhilfen operierten aber auch aktiviert sehr unauffällig und fein getaktet. 

Was uns wirklich gefehlt hat war der noch nicht verfügbare Schaltautomat. Auch einen beheizten Sitz hätten wir bei dem Schneegestöber gebrauchen können, aber auch der ist noch nicht im Zubehör verfügbar. Ansonsten hat man mit der Special eigentlich alles, was man braucht. Außer vielleicht ein Koffersystem, von denen Harley gleich drei verschiedene anbietet. 

Nicht nur dem Preis-/Leistungsverhältnis wird Harley die Konkurrenz das Fürchten lehren. Das Interesse von Kundenseite sei große, Zahlen wurden noch keine genannt, aber die Pan America könnte ein echter Gamechanger werden. Störend sind die vorerst kurzen Serviceintervalle von 8000 Kilometer, dafür ist kein Ventilservice nötig, denn der Revolution Max 1250 verfügt über einen hydraulischen Ventilspielausgleich. Wir freuen uns schon darauf, wenn die Pan America auf die alte Garde trifft.

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