
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
Ducati Multistrada V4 Pikes PeakEinarmschwinge, 17 Zoll und Superbike-Bremsen!
Der nächste Schritt kommt nicht überraschend: Dass Ducati auch der neuen Multistrada V4 die von früheren Generationen bekannte Sportversion „Pikes Peak“ zur Seite stellen würde, durfte man erwarten. Überraschend ist hingegen das Maß an Veränderung, die man dem Modell angedeihen ließ. Im Vergleich zu den im Adventure-Bereich angesiedelten Multistrada V4 ist die Pikes Peak nämlich deutlich anders: in der Ergonomie, im Fahrwerk, im Look und nicht zuletzt auch in der Elektronik.
Beginnen wir beim wohl wichtigsten Punkt, dem Fahrwerk. Im Gegensatz zur bekannten Multistrada V4 setzt die Pikes Peak auf zwei 17-Zoll-Räder. Mehr noch: Es sind serienmäßig Marchesini-Schmiederäder montiert, die gegenüber den Rädern der Adventure-Multistrada 2,7 Kilo an Gewicht einsparen. In Summe sind es übrigens vier Kilo, die man gegenüber der Multistrada V4 S abspeckt. Die Reifendimensionen lauten: 120/70-17 und 190/55-17. Aufgezogen werden sportliche Pirelli Diablo Rosso IV.
Das bleiben aber nicht die einzigen Änderungen am Fahrwerk: Bei der Pikes Peak finden wir wieder die ikonische Alu-Einarmschwinge, außerdem wurde der Alu-Monocoque-Rahmen angepasst. Der Lenkkopf steht nun ein paar Grad steiler, was leichte Auswirkungen auf Radstand und Nachlauf hat.
Als einzige Multistrada bekommt die Pikes Peak außerdem das elektronische Öhlins-Fahrwerk Smart-EC 2.0, das man unter anderem auch an der goldenen Gabel erkennt. Die Bremserei entspricht wie bei der Multistrada V4 S jener der Panigale (330er-Scheiben vorne mit Brembo-Stylema-Sättel), hier kommen allerdings auch die Bremsbeläge des Superbikes zum Einsatz.
Mit den Änderungen am Fahrwerk gehen, wie erwähnt, auch Modifikationen an der Sitzposition einher. Für mehr Schräglagenfreiheit wurden die Fußraster nach oben und hinten versetzt, während der Lenker niedriger positioniert wurde, gekröpfter ist und obendrein schmäler.
All das soll die V4 Pikes Peak sogar auf der Rennstrecke funktionieren lassen, wofür erstmals bei einem Multistrada-Modell ein Race-Modus integriert wurde. In diesem zusätzlichen Fahrmodus soll der unverändert 170 PS starke Granturismo V4 extrem direkt reagieren, DTC und Wheelie-Kontrolle interagieren erst im Extremfall. Auch das eigens neu kalibrierte Kurven-ABS werkt in einem speziellen Modus und erlaubt auch ein Abheben des Hinterrads. Zudem wurde das Eingreifen des Drehzahlbegrenzers anders abgestimmt, und ein eigenes Setup des Quickshifters erlaubt nicht nur schnellere Gangwechsel, sondern auch härteres Herunterschalten durch ein kurzfristiges Hinaufsetzen des Drehzahllimits.
Optisch ist die neue Ducati Multistrada V4 Pikes Peak – wie man sieht – auf einen Blick zu erkennen. Neben dem kleineren Vorderrad und der Einarmschwinge sticht sofort die fetzige Lackierung ins Auge, die das Centro Stile Ducati gemeinsam mit dem Designer Aldo Drudi gestaltet hat. Weitere Eigenheiten der Pikes Peak sind der dunkle, kurze Windschild, die schwarz-rote Sitzbank und viele Carbonteile.
Die Ausstattung der Multistrada V4 Pikes Peak ist erstaunlich vielfältig, so sind etwa auch hier beide Radarsysteme für den adaptiven Tempomaten und den Totwinkel-Überwacher serienmäßig zu finden. Auch das 6,5-Zoll-TFT-Display mit Smartphone-Connectivity darf natürlich nicht fehlen. Außerdem Standard: der Titan-Carbon-Akrapovic.
Die sportlichste Multistrada aller Zeiten soll bereits im Dezember 2021 zu den Händlern rollen. Der Österreich-Preis (festhalten!): 33.295 Euro!