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Christoph Lentsch
Autor: Mag. (FH) Christoph Lentsch
christoph.lentsch@motorrad-magazin.at
16.4.2024

MV Agusta Enduro Veloce TestSchnell weg

Nur eine Woche vor dem internationalen Pressetest haben wir offizielle Fotos und Daten zur MV Agusta Enduro Veloce erhalten. Sie ist sozusagen das Serienmodell zur auf 500 Stück limitierten LXP Orioli, die bereits ausverkauft sein soll. Von der Enduro Veloce will man 2024 noch 1000 Stück verkaufen. Der Preis beträgt in Deutschland zirka 25000 und in Österreich 28000 Euro.

Das exklusive Reisemotorrad mit 21-Zoll-Vorderrad ist nicht nur das stärkste Bike in seiner Hubraumklasse, sondern wohl auch das am besten ausgestattete. Neben einem hochwertigen Fahrwerk mit 48-Millimeter-Gabel und Supersport-Bremsen mit Stylema-Bremszangen von Brembo bringt die Veloce auch ein komplettes Elektronik-Paket mit, inklusive Tempomat, Launch- und Wheelie-Control, Schaltautomat und Connectivity.

Eingangs sei erwähnt, wie die leidenschaftlichen Italiener ihre Schöpfung angpriesen haben: Sie soll in der Tradition der großen Rennsporterfolge und des Siegeswillens von MV Agusta stehen und vor allem mit konkurrenzloser Performance glänzen. Nun, ganz so ist es nicht.

Der 931-Kubik-Dreizylinder braucht nämlich ordentlich Drehzahl, um in die Gänge zu kommen. Er ist zwar nicht sehr spitz ausgelegt, dennoch fehlt im untenrum der Biss, den man sich vor allem beim Einsatz im Gelände wünschen würde. Selbst, nachdem wir im frei konfigurierbaren All-Terrain-Modus das Ansprechverhalten des Motors und die Gasgriff-Sensibilität auf die aggressivste Stufe gestellt hatten, war es uns noch nicht knackig genug. 

Im Gelände wurden nur zwei kurze Runden für ein paar Fotoaufnahmen gedreht, trotzdem können wir der Enduro Veloce keine besonderen Fähigkeiten im Offroad attestieren. Wir sehen sie eher auf der Straße daheim, womit man das 21-Zoll-Rad in Frage stellen darf. Dessen natürlicher Trägheit wirkt zum Teil die rückwärtsdrehende Kurbelwelle entgegen, die man von Superbikes wie der Ducati Panigale kennt. Und das zirka 245 Kilo schwere Motorrad fährt sich tatsächlich sehr beschwingt und leichtfüßig, aber vor allem präzise. 

Das hochwertige Fahrwerk zieht einen millimetergenauen Strich über den Asphalt, bleibt auch unter maximalem Druck stabil und ist trotzdem nicht völlig komfortfrei. Einige Teilnehmer erhöhten die Vorspannung am Federbein – was allerdings mit Vorsicht zu genießen ist, da man den Druck auf das Vorderrad nicht übertreiben soll. Tadellos operieren auch die Bremsen, deren Wirkungsgrad aber durch ein allzu früh eingreifendes ABS verwässert wird. Etwas mehr Sportlichkeit hätten wir uns bei der Schräglagenfreiheit erwarten, die man sich übrigens live am Display anzeigen lassen kann. Nicht, dass 46° nicht genug wären (mit der GS haben wir auf der Straße schon 53° erreicht), aber wenn man vor dem Fußrasten rechts das Hitzeschutzblech am Auspuff und links der Seitenständer, dann ist das schon ein seltsames Gefühl. 

Dass die Enduro Veloce nicht der Supersportler auf Stelzen ist, wie angekündigt, beschreiben auch die Fahrmodi, die mit Urban, Touring, Offroad und All-Terrain-Custom bezeichnet sind. Die Schnellauswahl trifft man mit dem Startknopf (wenn der Motor läuft). Die Knöpfe darüber sind mit der Launch Control und einem Speed Limiter belegt. Über ein Steuerkreuz am linken Lenkerende kann ich im Menü, das recht klar strukturiert ist, weitere Justierungen vornehmen. Während man die Regelung der Fahrassistenzsysteme in jedem Modus anpassen kann, sind Änderungen am Ansprechverhalten oder maximalem Drehmoment nur im Custom-Modus möglich.

In einem Punkt ist die Reiseenduro dann doch Supersportler: beim Sound. Während die 90 Dezibel Standgeräusch vorbildlich und kleinbürgerkonform sind, öffnet sich der Auspuff über halber Drehzahl und erhellt die Umwelt mit einem Gebrüll wie Montserrat Caballé die Mailänder Scala. Hier ist man wieder ganz MV. Leider machten uns die kurzen Motoraussetzer bei sportlicher Gangart weniger Freude. Bei der endgültigen Feinabstimmung trennt sich halt die Spreu vom Weizen; mal sehen, ob den Italienern hier die Kollegen aus Mattighofen unter die Arme greifen können. 

Beim Design tun sie das hoffentlich nicht. Obwohl die Enduro Veloce sicher nicht zu den Glanzleistungen italienischer Gestaltungskunst gehört, was umso klarer wird, wenn man sie einer Brutale oder F gegenüberstellt. Nach ihr umdrehen wird man sich nur, weil sie sehr selten bleiben wird. 

Am Ende bleibt der Eindruck, dass die Enduro Veloce sicher zum flotten, aber eher genußvollen Reisen auf Asphalt einlädt, wo auch das Motorrad selbst über seinen emotionalen Sound, seine gefühlstiefen Schwingungen und Vibrationen zum Erlebnis wird. Man darf nicht vergessen, dass es sich für diesen Kleinsthersteller um eine Premiere handelt und man deshalb über die eine oder andere Imperfektion hinwegsehen muss. Es ist ohnehin nur für jene, deren Konto voll ist und die Platz in der Garage haben.

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