Leider haben wir nur wenige und nicht besonders tolle Fotos, dafür ist das Bike umso interessanter: die neue Norton Superlight. Sie ist ein Ableger der neuen britischen 650er-Einsteigerlinie, die mit der Atlas Nomad und der Atlas Ranger zwei sehr volksnahe, preislich interessante Modelle bringt. Davon kann hier allerdings keine Rede sein. Wenn die Norton Superlight Anfang 2020 nach Deutschland und Österreich kommt (Marktstart in Großbritannien bereits im Juni 2019), dann wird sie in Deutschland zirka 24.000 Euro und in Österreich 27.000 Euro kosten.
Wenn Ihr den Schock verdaut habt, dann zahlt sich ein näherer Blick aus, der den Preis rechtfertigt. Denn was hier verbaut wurde, ist – abgesehen vom Motor – die allerfeinste Ware. Bleiben wir aber kurz noch beim Motor: Er entspricht in Grundzügen dem neuen flüssig gekühlten 650er-Reihenzweizylinder-DOHC, der auch in der Norton Atlas verwendet wird. Allerdings wurde die Leistung für den Supersportler von 84 auf 105 PS angehoben. Dabei bleibt’s aber nicht: Hier darf der Fahrer aus drei Fahrmodi wählen, Road, Sport und ProRace. Außerdem macht eine Sechs-Achsen-IMU die Applikation vieler Assistenzsysteme möglich: die Norton Superlight kommt serienmäßig mit Traktionskontrolle, Wheelie-Control und Launch-Control. Bedienbar sind diese Systeme über ein 7-Zoll-TFT-Display.
Falls Ihr nun trotzdem meint, dass der Preis nicht gerechtfertigt ist, schafft ein Blick auf die weitere Ausstattung möglicherweise Einsicht: Denn bei der Superlight sind nicht nur alle Verkleidungsteile aus Carbon, sondern auch die Felgen. Und damit sind wir immer noch nicht fertig: Auch der 18-Liter-Tank (der schwerpunktgünstig unter dem Sitz platziert wurde) besteht aus kelvlarverstärktem, innen beschichtetem Carbon. Dazu gibt’s eine Alu-Einarmschwinge, eine Voll-LED-Beleuchtung und hochwertige Fahrwerkskomponenten von Öhlins: vorne eine NIX-30-USD-Gabel und einen Lenkungsdämpfer, hinten ein TTXGP-Federbein, alles voll verstellbar, eh klar. Auch die Bremserei gibt sich keine Blöße: 330er-Scheiben vorne mit Brembo-M50-Radialsätteln werden mit dem Gewicht keine Probleme haben.
Und damit sind wir beim Kernpunkt angelangt: die Norton Superlight soll 158 Kilo trocken wiegen. Selbst mit Sprit und anderen Betriebsstoffen sollte sich so ein fahrfertiger Wert von unter 180 Kilo ausgehen, was allemal ein Argument für all jene ist, denen Leichtigkeit auf der Rennstrecke mehr wert ist als brachiale Power. Und wenn wir schon vom Ringfahren sprechen: Norton bietet fürs Fahren abseits der öffentlichen Straßen einen Titan-Rennauspuff an, der nochmals ganze sechs Kilo einspart und die Leistung auf 111 PS pushen soll. Klingt doch gut.
Infos zum neuen Österreich-Importeur findet ihr hier, eine Deutschland-Händlerliste hier!